Jeder Mensch kann aus dem seelischen Gleichgewicht geraten wegen traumatischen Erlebnissen, Stress oder Überforderung. Psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen, Angststörungen oder Burnout werden auch bei Jugendlichen immer häufiger. Somit brauchen immer mehr Menschen Hilfe. Aber was hindert uns daran, Hilfe zu suchen?
Fast jeder Fünfte unter 18-Jährige erkrankt jährlich an einer psychischen Störung. Wer jedoch als Kind schon psychisch erkrankt, ist auch im späteren Leben stärker gefährdet als andere. Umso wichtiger ist es, sich so schnell wie möglich Hilfe zu holen oder mit jemandem darüber zu sprechen. So auch psychologische Assistentin Martine Mathay: “Man sollte so schnell wie möglich herausfinden, was der Auslöser für z.B Panikattacken ist und sich dementsprechend Hilfe holen. In der BS wird auch Hilfe angeboten, von Kaleido.“
Auch eine Betroffene, die 2021 an einem Burnout erkrankte, äußerte sich dazu:” Ich selber wollte keine Hilfe von außen annehmen, da ich Angst hatte, nicht verstanden zu werden. Als meine Eltern merkten, dass es mir mental immer schlechter ging, haben sie mich zu einer Psychologin gebracht. Ich hätte mir wahrscheinlich schon viel früher Hilfe suchen sollen, aber ich verstand zu dem Zeitpunkt selbst nicht, was in meinem Körper vor sich ging und was ich fühlte.” Betroffene wissen meist selbst nicht, wie sie ihre Gefühle in Worte fassen sollen oder wie sie erklären sollen, was in ihnen vorgeht. Nun versuchen aber auch viele Jugendliche sich Hilfe bei ihren Freunden zu holen, jedoch passiert es oft, dass diese sie dann meist gar nicht verstehen können und Dinge wie :“Mir geht es auch manchmal schlecht, stell dich nicht so an.” sagen. Genau mit solchen Sätzen verschlimmert man die Situation der betroffenen Person. Wenn die eigenen Freunde einen schon nicht ernst nehmen, wie soll dann eine fremde Person wie ein Psychologe oder Psychologin einen ernst nehmen? Genau solche Fragen stellte sich auch die Betroffene: ”Als ich mich mit einer Freundin über meine Gefühle unterhielt, konnte sie es nicht nachvollziehen. Sie konnte nicht verstehen, warum ich solche Ängste hatte und wusste somit auch nicht, wie sie mir helfen soll. Mich hat das zu der Zeit sehr verletzt, jedoch verstehe ich sie jetzt auch. Hätte ich nie einen Burnout bekommen wüsste ich auch nicht wie ich mit anderen Personen, die das haben, umgehen soll.” Eines der wichtigsten Dinge, die man als Freund/in machen kann, ist zuhören. Dabei bräuchten sie gerade im Moment der Erkrankung Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld.
Psychische Erkrankungen gehören zu einem “normalem” Leben dazu, und das müssen wir endlich verstehen. Psychische Erkrankungen müssen medizinisch behandelt werden, so wie gebrochene Knochen oder Nierensteine. Wenn wir uns den Fuß beim Sport brechen, müssen wir eine Auszeit vom Sport nehmen, damit der Fuß wieder verheilt. Genau so ist es, wenn wir Depressionen, ein Burnout oder sonstiges bekommen. Wir können nicht in dem Umfeld wieder gesund werden, in dem wir erkrankt sind.
Ein Bericht von Anastasia Dahmen (5.A)