Kongos Hintergrundgeschichte

<strong><u>Kongos Hintergrundgeschichte</u></strong>

Reicher armer Kongo

Im 16. Jahrhundert gelangten portugiesische Seefahrer an die Küsten Kongos. Der Reichtum an Bodenschätzen lockte Händler und Missionare ins Land. Zwei Jahrhunderte später herrschten europäische Mächte über den Kongo. Sie beuteten das Land aus und unterwarfen die einheimische Bevölkerung. Im Kongo Verantwortlich für die größten Schrecken war der belgische König Leopold II. Ein britischer Journalist namens Henry Morton Stanley reiste im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. in den Kongo. Er erwarb für Leopold II. weite Teile des Kongo. Damit begann eine der schrecklichsten Herrschaften über afrikanische Völker. Die einheimischen Völker wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Wenn sie die Arbeit nicht erfüllten, wurden sie schlimm bestraft. Dazu gehörten Verstümmelungen und andere Verletzungen. Dies alles diente zu einem großem Teil der persönlichen Bereicherung von Leopold II.

Freiheitsbewegungen

Nach einer Zeit der Unterdrückung, wollten sich die Menschen von ihren Ketten lösen. Sie wollten frei und unabhängig sein. Männer und Frauen gingen auf die Straße und forderten die Unabhängigkeit ihres Landes von den europäischen Besatzern. Die Aufstände wurden von der Kolonialverwaltung gewaltsam niedergeschlagen. Viele Freiheitskämpfer verloren ihr Leben. Doch die Mehrheit der Kongolesen ließ sich nicht mehr von der brutalen Gewalt abschrecken. Daraufhin änderte Belgien seine Taktik. Die Kolonialverwaltung versprach Reformen. Doch die Bevölkerung glaubte den Versprechungen der belgischen Herrscher nicht mehr.

Der kongolesische Diktator  Mobutu und die Bürgerkriege im Kongo

Nach dem Abzug der UN-Truppen verschlimmerte sich die Lage. Ein kongolesischer Diktator folgte dem anderen, jeder übte Rache an seinem Vorgänger. Es kam zum Bürgerkrieg, der Millionen von Opfern forderte. Ein General namens Mobutu Sese Seko ergriff 1965 die Macht im Land. Er herrschte wie ein König mit nur einer Partei und erließ eine neue Verfassung. So gewann er alle Macht im Kongo. Er schränkte den Einfluss der katholischen Kirche ein und setzte durch, dass sämtliche europäischen Namen durch afrikanische ausgetauscht wurden. Mit Mobutu hielt die Korruption Einzug, er plünderte die Staatskassen während die Mehrheit der Bürger immer mehr verarmte. Deshalb wurde er 1997 von Rebellen gestürzt. Die verlassenen Paläste von Gbadolite mitten im Dschungel erinnern an den prunksüchtigen Diktator. Auf den Machtwechsel folgte ein weiterer Bürgerkrieg. Viele angrenzende Staaten wurden darin verwickelt. Man fürchtete, dass ein dritter Weltkrieg ausbrechen könnte. 2002 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Mehrere Parteien wurden zugelassen, Gewaltenteilung wurde eingeführt. Doch im Osten des Landes finden bis heute Kämpfe zwischen Rebellen und Truppen der Regierung statt. 2006 fanden erstmals seit 1960 wieder freie Wahlen statt.

C,5.A1