Interview über die Berufe: Grundschullehrer

Interview über die Berufe: Grundschullehrer

Wie sieht der Beruf eines Primarschullehrers aus? Fragen an Harald Brück, Primarschullehrer in Büllingen: 

 Wie lange dauert das Studium? 

 Das Studium dauert drei Jahre.  

Im ersten Jahr hatten wir ein Praktikum von zwei Wochen in einer Übungsschule. Pro Woche mussten wir zehn Unterrichtsstunden erteilen Im zweiten Jahr waren es  zweimal 2 Wochen. Im dritten Jahr übten die Studenten drei mal vier Wochen an drei verschiedenen Schulen. Mittlerweile hat sich die Praktikumszeit  geändert. 

 Welche Eigenschaften sollte man für diesen Beruf haben? 

 Man sollte an erster Stelle die Arbeit und den Umgang mit Kindern mögen. Es gibt viele Eigenschaften, die man für diesen Beruf haben sollte: 

 offen, flexibel, dynamisch, zuverlässig, ehrlich, ausgeglichen, aufgeschlossen sein für Neues, geduldig, empathisch, konsequent, freundlich, respektvoll, man sollte Durchsetzungsvermögen haben, verantwortungsbewusst, kollegial, kommunikativ, kontaktfreudig und teamfähig sein. 

 Manche Eigenschaften entwickeln sich mit den Jahren und mit der Berufserfahrung. 

  Wann beginnt ein Arbeitstag und wann hört er auf? 

 Die Schule beginnt um 8:30 Uhr bis 10:00 Uhr, dann wird gefrühstückt, nach der Pause geht es wieder um 10:30 Uhr los bis 12:10 Uhr.  

Nachmittags beginnt der Unterricht um 13:30 Uhr und geht bis 15:20 Uhr. Es gibt eine 10 minütige Nachmittagspause. Manchmal gibt es zusätzliche Versammlungen. 

Ich fahre meist um 16 Uhr nach Hause.  Die Versammlungen und  die monatlichen Teambesprechungen dauern meistens bis 17 Uhr 

  Ist der Beruf vielseitig oder eher einseitig? 

 Der Beruf ist sehr vielseitig, weil ich auch Kontakt zu vielen Menschen habe. Man muss Unterrichte vorbereiten, Korrekturen vornehmen, man ist nicht nur Lehrer, sondern auch Erzieher. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die man mit Kindern auch entdecken kann. Der Beruf ist schon abwechslungsreich.  

 Was macht den Beruf aus? 

 Der Kontakt zu Kindern ist das Wichtigste. Jedes Kind ist einzigartig. Jedes Kind hat gute Eigenschaften.  Weil jedes Kind anders ist, wurde unsere Schule nach der Renovierung auch Mosaikschule genannt. 

Die Kinder freuen sich spontan. Projekte sind auch sehr interessant (Comenius, Erasmus). Und Kultur macht Schule sowie lehrreiche Ausflüge ergänzen den Alltag. Als Lehrer können wir Kindern etwas fürs Leben vermitteln. Es macht Freude, die Entwicklung und die Erfolgserlebnisse der Schüler mitzuerleben. Wichtig ist auch der Kontakt zu den Kollegen und natürlich auch den Eltern. 

 Was ist der Unterschied zwischen Sekundar-und Grundschule? 

 Der Unterricht ist in der Grundschule  konkret, der Lehrer hat mehr Zeit, um auf den einzelnen Schüler einzugehen. Es gibt mehr und intensivere Kontakte zwischen Eltern, Lehrern und Kindern. Ich glaube, wir haben ein angenehmes Klassenklima. Lehrpersonen werden auch verschieden angesprochen.  

 In der Sekundarschule haben die Kinder mehrere Lehrer, mehr Hausaufgaben und es wird mehr verlangt. Auch reden die Schüler die Lehrer anders an. Die Jugendlichen sind schon selbstständiger und selbstbestimmter. 

 Ich denke, dass auch jeder Schüler die Unterschiede schnell herausfinden kann. 

 Würden Sie Jugendlichen diesen Beruf empfehlen? 

 Ja, wenn sie geeignet sind, um mit Kindern zu arbeiten und wenn sie Kinder mögen. Die Jugendlichen müssen im Voraus wissen, dass man für diesen Beruf Voraussetzungen mitbringen muss. 

 Wie verläuft der Alltag in dem Beruf? 

 Es gibt einen Stundenplan und einen Lehrplan, nach dem man sich richten muss. Aber jeder Lehrer hat trotzdem noch Freiräume. Der Alltag verläuft auch geordnet und man arbeitet auch nach dem Schulprojekt, was das Aushängeschild der Schule ist. 

 Was sind die Nachteile in ihrem Beruf? 

 Bei Problemen ist es nicht immer einfach, eine Lösung mit den Eltern zu finden. Diese sind auch häufiger unzufrieden als früher. Als Lehrer haben wir das Problem, dass die Kinder häufiger unruhig und manchmal sogar unhöflich sind. Es ist auch ein Beruf, der  manchmal stressig ist. 

 Was mögen Sie an ihrem Beruf besonders? 

 Den Kontakt zu Menschen und zu Kindern. Die spontane Freude der Kinder ist immer wieder schön. Dazu gehören auch abwechslungsreiche Erlebnisse, die Einzigartigkeit eines jeden Kindes und der Zusammenhalt in der Klasse. Hinzu kommen noch das Arbeiten im Team, das nette Kollegium, Projekte und Ausflüge. Es ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf. 

 

 Beitrag durch Ellen, 5.A