„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Schönheitswettbewerbe gibt es schon sehr lange und doch stehen sie mehr in der Kritik denn je, zurecht? Ist es der richtige Weg, Menschen subjektiv nach ihrem Äußerem zu bewerten und zu vergleichen?
Schönheit ist eines der subjektivsten Themen unserer Welt! Es ist wichtig, dass Menschen verschiedene Geschmäcker haben und unterschiedlich aussehen. Schönheitswettbewerbe sind in dieser Hinsicht alles außer hilfreich. Wenn es um das Thema Diversität und Geschmäcker geht, sollte niemand urteilen oder bewerten. Es wird, ob bewusst oder unbewusst, ein Ideal, ein Trend verkörpert, nach dem sich alle richten und dieses Ideal anstreben. Durch Schönheitswettbewerbe werden also diese unerreichbaren Ideale und ungesunden Ziele aufgezeigt. Es geht darum, immer das perfekte Bild von sich zu zeigen. Die Zuschauer vor den Bildschirmen und auch die Kandidaten werden so stark verunsichert und setzen alles daran der unechten Perfektion gerecht zu werden. Eine Studie des Bundesverbands für Essstörungen zeigt, dass Sendungen wie GNTM einen negativen Einfluss auf das Essverhalten junger Zuschauerinnen haben. Ein DRITTEL der Befragten sagte aus, dass Formate wie GNTM sie geprägt und beeinflusst haben und „sehr starken Einfluss“ auf ihre Essstörung hatten. Nach dieser Studie gibt es für mich keinen Grund mehr diese inhaltslosen und abwertenden Formate zu unterstützen.
Ich denke, dass Schönheit etwas sehr Subjektives ist und dass durch solche Wettbewerbe ein einheitliches Ideal geprägt wird. Dies führt dazu, dass alle Menschen gleich aussehen möchten. Die Menschen beurteilen nicht mehr frei, was für sie Schönheit ausmacht, sondern vertrauen nur noch blind auf die Norm. Diese Normen werden uns schon auf viel zu vielen Plattformen aufgedrückt, jedoch denke ich, dass Schönheitswettbewerbe dies nicht nur bestärken, sondern vielleicht sogar der Grund dafür sind, dass Schönheitsdeale so präsent sind. Die Gefahr besteht, dass unsere Gesellschaft noch oberflächlicher wird, als sie jetzt schon ist.
Schönheit sollte nicht zur Ware werden. Durch Schönheitswettbewerbe werden Menschen aufgrund ihrer Äußerlichkeiten verglichen und gemessen. Durch diesen Vergleich, durch den Wettbewerb wird Schönheit zur Ware. Der Wettbewerb basiert auf oberflächlichen und subjektiven Werten, und trotzdem messen sich Menschen daran und das ist meiner Meinung nach das Problem. Aber nicht nur für Außenstehende wird das zum Problem. Teilnehmer werden ständig auf ihr Äußeres reduziert und fühlen sich gezwungen mit allen Mittel den vorgegebenen Idealen zu folgen, zur Not auch mit Schönheitsoperationen und gesundheitsschädlichen Diäten.
Diese Wettbewerbe sind sowohl für Zuschauer als auch für Teilnehmer mit zu viel Druck und dem ständigen Vergleich verbunden sind. Sie vergleichen einen subjektiven Wert und machen Schönheit somit zur Ware. Ich denke Schönheitswettbewerbe sollten keine Reichweite mehr bekommen und dafür gibt es nur eine Lösung: Wir als Zuschauer müssen aufhören solche Formate zu unterstützen…
Lea, 6.A