Handwerker sind rar geworden. Viele Unternehmen haben damit zu kämpfen. Doch das liegt kaum an dem Interesse, sondern viel mehr an den belgischen Arbeitskräften, die täglich nach Luxemburg fahren. Es gibt viele Unternehmen und Firmen bei uns in der Nähe, doch haben die kaum Arbeiter.
„Man(n) muss fast immer nehmen, was man bekommt”, erklärt Michael Schür, Elektriker und Chef der Firma EIBeLux. Er hat 2009 beschlossen, sich selbstständig zu machen und auf dem Handwerkermarkt schon vieles erlebt. „Viele machen hier nur noch die Ausbildung“ meint er. Es geht nicht darum, dass es zu wenig Lehrlinge gibt, sondern dass diese meistens nur die Ausbildung machen und sobald sie fertig sind, bei Unternehmen in Luxemburg anfangen.
Michael Schür kämpft momentan sogar allein um den Erhalt der Firma. „Es ist schwierig, neue und klassifizierte Arbeiter zu finden“. Denn er bekommt, wenn er überhaupt welche bekommt, nur Anfragen von ausländischen Arbeitern, mit denen der Chef der Firma nicht viel anfangen kann. Meist sind es allgemeine Handwerker oder die Kompetenzen entsprechen kaum den hiesigen Anforderungen. „Mein damaliger syrischer Mitarbeiter hatte Probleme, die Dinge so anzuschließen, wie wir es gewohnt sind, weil das in seiner Heimat ganz anders gemacht wurde“. Damit sollte feststehen, dass wir geschultes Personal brauchen. Doch ein weiteres Problem sei auch „die Abwerbung der Mitarbeiter“ wie uns der langjährige Elektriker erzählt. Er habe den Fall gehabt, dass die Konkurrenz seine Mitarbeiter mit einem Angebot, darunter waren höherer Lohn und ein Firmenfahrzeug, zu sich rüber gelockt habe. Die Versprechen wurden letztendlich nur teilweise eingehalten, doch seine 3 Mitarbeiter und Lehrjungen war er los. „Es gibt immer Höhen und Tiefen in einer Karriere, aber auch in einer Firma. Momentan arbeite ich leider komplett allein.“. Nur seine Ehefrau und Sekretärin Marina Schür hilft ihm, den Laden aufrecht zu erhalten
Zusammenfassend kann man sagen, dass es kein mangelndes Interesse gibt, ein Handwerk zu erlernen, sondern das Interesse fehlt sein Handwerk regional auszuleben. Dadurch haben viele Unternehmen Probleme, ihrer Arbeit hinterher zu kommen.
Tobias, 6A