Bei diesem Kommentar handelt es sich ausschließlich um die Meinung des Autors und nicht der Schülerzeitung.
Zuallererst möchte ich klarstellen, dass ich mich weder auf die Seite Trumps noch Clintons schlage und froh bin, keine Amerikanerin zu sein, da es sich um eine Wahl zwischen Kopfschmerz und Migräne handelte.
Aber wenn ich mir die Schulhofsdiskussionen und Unterhaltungen im Bus so anhöre, stecke ich mir lieber schnell meine Kopfhörer ins Ohr, um mir diese größtenteils geballte Unwissenheit nicht anhören zu müssen, da mich das fast noch wütender macht als Amerikas politische Lage.
Ja ich stimme zu, Trump trägt sexistisches, ausländerfeindliches und islamphobisches Gedankengut in sich, und seine Aussagen widersprechen sich größtenteils. Er vertritt extremistische Ansichten und verhält sich wie ein Elefant im Porzellanladen.
Aber es macht mich wütend, mir Gespräche anhören zu müssen, wie lustig es wäre, wenn jemand Trump und seinen Vizepräsidenten erschießen würde (womit wir gegen unsere eigenen Werte, nämlich dass man nicht einfach Menschen mit anderer Meinung umbringen darf, verstoßen würden), oder wie dumm die Amerikaner doch sind (schließlich sind wir Europäer ja viel intelligenter als alle anderen und haben somit das Recht, über Andere zu urteilen… Achtung Ironie!).
Dabei kommen die Meisten nicht auf die Idee, dass jedes Volk eine andere Mentalität hat und Clinton mit ihrer kriegstreiberischen Politik nicht besser wäre. Hat überhaupt schon jemand darüber nachgedacht, warum die Amerikaner mehrheitlich für Trump gestimmt haben? Wie sich Clintons Politik äußern würde? Wie die Hintergrundgeschichte der USA ist und welche Probleme sie hat?
Ich frag mich, ob überhaupt die Hälfte der Schüler, von denen natürlich jeder die beste politische Meinung hat, überhaupt über die Politik Trumps Bescheid weiß! Denn das Allermeiste hört sich danach an, als ob derjenige Wortfetzen hier und da aufgeschnappt hat, sich das alles toll anhört, und daraus seine eigene Meinungssuppe kocht. Und dann postet man am besten auf Facebook noch einen intellektuellen Spruch über Trump, wie schlimm sein Sieg ist, und staubt viele Likes ab.
Glaubt ihr wirklich, dass Trump es schafft, eine Mauer zu Mexiko zu bauen? Er kann es sich vielleicht wünschen, aber ich bezweifle stark dass er damit durchkommt.
Außerdem steht hinter ihm eine ganze Partei, die sicherlich ein bisschen Trumps Babysitter spielt und darauf aufpasst, dass er nicht einfach macht, was er will, denn ein paar intelligente Menschen wird es da schon geben.
Also bitte informiert euch richtig über Politik, anstatt nachzumuhen, was der Kumpel jetzt wieder gesagt hat.
Jedes Volk muss seine eigenen Erfahrungen und Fehler machen und ich bin gespannt, wie sich Amerikas Lage in den nächsten vier Jahren entwickeln wird.
Mirjam, 6.A