Überall und nirgendwo: Eine Opernsängerin reist um die Welt

Überall und nirgendwo: Eine Opernsängerin reist um die Welt

Heather Engebretson ist eine 26 jährige Soprane Opernsängerin. Sie hat in der Juilliard School in New York Gesang studiert und hat im September in der Lütticher Oper die Lìu in Turandot von Puccini gesungen. Sie hat eine Menge Applaus bekommen und ich hatte das Glück ihr vor einer Probe ein paar Fragen zu stellen.

Wie ist Ihnen die Idee gekommen, dass Sie Opernsängerin werden wollten?
Das ist eine lange Geschichte. Ich habe bis zu meinem 15ten Geburtstag Geige gespielt. Nach einer Verletzung hatte ich an drei meiner Finger kein Gefühl mehr und musste damit aufhören. Ich habe mir also eine Lehrerin gesucht und mit dem Singen angefangen.

Wo sind Sie schon für die Arbeit hingereist und gefällt es Ihnen?
Ich muss erst mal sagen, dass es anstrengend ist. Meine Sachen befinden sich unter dem Bett meiner Freundin in Wiesbaden. Einiges liegt aber auch in London, Hamburg und in Amerika und das ist immer so verwirrend. Ich muss immer wieder überlegen wo meine braunen Stiefel oder mein blaues Top sind. Aber das ist nicht so wichtig. Es ist immer so fantastisch neue Menschen kennenzulernen. Meine letzte Vorstellung war in London, im Royal Opera House und es ist immer so toll sich neue Freunde zu machen. Aber ich bin auch ein bisschen müde. Im März war ich das letzte Mal zu Hause. Mit nur 3 Hosen und 10-11 T-Shirts ist das zu lange. Aber ich hatte mir genau das Leben einer Opernsängerin so vorgestellt.

Mit wem hat es Ihnen am meisten gefallen auf der Bühne zu stehen?
Im Juni habe ich mit sehr bekannten Sängern gearbeitet. Ich hatte schreckliche Angst, aber es war so cool! Aber es ist auch so fantastisch mit meinen besten Freunden in Wiesbaden, wo ich seit fast zwei Jahren lebe. Wir sind eine kleine Familie und wir singen immer zusammen. Das ist in eine andere Art zu singen aber genauso toll wie mit bekannten Sänger zu arbeiten.

Wie ist es für Sie diese Arbeit zu machen? Ist es so wie Sie es erwartet haben?
Ja, aber es ist kompliziert zu erklären. Es ist genau, wie ich es erwartet hatte. Ich wusste, dass ich viel reisen würde und daher weniger mit den Menschen sein würde, die ich liebe. Ich wusste, dass das sehr aufregend sein würde, aber ich wusste nicht, was ich dadurch empfinden würde.
Insgesamt bin ich sehr glücklich mit dem was ich tue. Ich hätte nie die Leute kennengelernt, die heute für mich wichtig sind!

Was hat Ihnen bis jetzt an Ihrer Opernkariere am meisten gefallen?
Mein Lieblingsstück und meine Lieblingsinszenierung ist Traviata in Wiesbaden. Es ist einmalig. Aber es ist auch ein bisschen schwer, denn ich bin an einem Tag hier in Lüttich und am nächsten Tag habe ich eine Aufführung in Wiesbaden. Das ist zu viel, aber ich bin jung. In fünf Jahren kann ich immer noch sagen: „Stopp das ist zu viel“ und kann das mit meiner Agentur ändern.

 

Charlotte Jakobs,

3.A

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