"Learning by doing" am Technischen Institut
 

 
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Das Ehrenamt an BS und TI
 
 
 


Abiturienten der Technischen Qualifikation stellten ihre Endarbeiten vor

von Gerd Hennen, Lehrer an der BS und freier Mitarbeiter beim Grenz-Echo

Am Technischen Institut (TI) in St.Vith werden die Techniker und Elektroniker der Zukunft ausgebildet. Eine Schlüsselrolle kommt hier der TQ-Abteilung (Technische Qualifikation) zu, deren Schüler Ende Mai 2010 beim Schulfest der Bischöflichen Schule ihre Endarbeiten vorstellten.

»Wir können mit unseren insgesamt sechs Absolventen von einem äußerst guten Jahrgang sprechen«, so Fachlehrer Manfred Henkes. Die Schüler der Abteilung Industrieelektronik des TI St.Vith erhalten zusätzlich zu ihrem »normalen« Abitur die Möglichkeit, einen so genannten Qualifikationsnachweis in ihrer jeweiligen Fachdisziplin zu erbringen. »Dieses Zusatzdiplom zertifiziert unsere Schüler als Techniker in Industrieelektronik und ist mit dem früher vergebenen A2-Abschluss vergleichbar«, so Manfred Henkes.
(Klicken Sie in eines der Bilder für eine vergrösserte Darstellung mit Bildunterschriften)

Praxisorientiert

Für die Lehrer bietet die Endarbeit stets einen willkommenen Leistungsmesser, sind die Schüler doch regelrecht auf sich allein gestellt und müssen die Projekte größtenteils zu Hause und in ihrer Freizeit realisieren. »Die Schule vermittelt die theoretischen Kenntnisse, doch mangelt es oftmals an der praktischen Anwendung. Diese Endarbeiten sind somit für unsere Schüler eine tolle Möglichkeit, ein eigenes Projekt von der Planung bis zur Endabnahme zu betreuen und sich bei diversen Problembereichen selbst um entsprechende Lösungswege zu bemühen«, so die Projektphilosophie.
Die Zertifizierung steht auf drei Säulen: Zunächst wird die ins Auge gefasste »Maschine« geplant und realisiert, dann muss das Projekt ausführlich in einer Monografie dokumentiert werden, bevor dann am 18. Juni die Projektverteidigung vor einer aus drei externen Ingenieuren bestehenden Expertenjury ansteht.

Expertenjury

»Die Juroren erhalten die Dokumention vorab, so dass unsere Schüler auf Herz und Nieren geprüft werden und den Fachleuten Rede und Antwort stehen müssen«, erklärt TI-Direktor René Roth. Hierbei sei nicht das reibungslose Funktionieren der »Maschinen« ausschlaggebend, sondern vielmehr das an den Tag gelegte Knowhow. »Nicht immer funktionieren unsere Projektarbeiten, das ist aber weniger schlimm, wenn die Schüler selbst erklären und erkennen können, woran es denn gelegen hat. Fehleranalyse gehört halt maßgeblich zum Beruf des Elektroniktechnikers«, erklärt Manfred Henkes weiter. Von den sechs Absolventen streben fünf Schüler ein Weiterstudium in den Bereichen Automation, Industrieinformatik, Elektronikingenieur und Elektromechanik an. Ein Absolvent steigt derweil sofort bei CTI-Solutions in Clerf/Luxemburg als Unterhaltselektroniker ins Arbeitsleben ein.

»Ein Weiterstudium in diesem Bereich ist quasi unabdingbar, ein Graduat stellt das Minimum dar. Nach den Mühen des Studiums sind die Berufsaussichten dann allerdings nahezu perfekt. Mit dem entsprechenden Diplom wird jeder quasi mit Kusshand von der Industrie angenommen«, definierte Manfred Henkes die Zukunftsperspektiven seiner Schüler. Die verschiedenen Projektthemen wählen die Schüler selbst, während der Fachlehrer lediglich eine beratende Funktion einnimmt »Die Arbeiten werden ausschließlich zu Hause angefertigt, so dass wir als Lehrer nur hin und wieder einspringen, wenn die eine oder andere knifflige Frage zu beantworten ist. Doch die Schüler versuchen meist selbst, die Fehlerquellen zu finden, zu analysieren und schließlich zu beheben. Wir von der Schule bieten zudem die Möglichkeit der Hardware-Unterstützung. Oszillatoren beispielsweise können die Schüler mit nach Hause nehmen um ihre Maschinen zu testen.«

Termine einhalten

Vor allem sei die Organisation und die Gesamtkonzeption des Projektes eines der Hauptziele. »Die Schüler müssen planen, recherchieren, Teile bestellen, programmieren, testen, Teile anpassen, Fächer übergreifend zu Werke gehen und schließlich Termine einhalten. Natürlich wird auch des Öfteren geflucht, wenn eine Sache mal nicht so funktioniert wie man es sich ausgedacht hat, aber auch das gehört ja bekanntlich zum realen Arbeitsleben«, betonen die Fachlehrer.
Die Endarbeit bildet das eigentliche Highlight in der Ausbildung zum Industrieelektroniker, so dass es keineswegs verwunderlich war, dass die Ehemaligen beim »Tag der offenen Tür« auch immer wieder gleich nach den Endarbeiten fragten.

Viel Lob für die geleisteten Arbeiten

Schüler des Technischen Instituts St.Vith verblüfften mit ausgereiften Projekten

Denny Weinberg aus Iveldingen verblüffte die Besucher am Tag der offenen Tür in der Bischöflichen Schule St.Vith mit einem über eine Fernbedienung stufenlos regelbaren »schwebenden Magneten«, dessen Steuerung industriellen Normen entspricht, während Nicolas Langer aus Nidrum eine Klimaregelung in einem Terrarium schuf, deren Programmierung ebenfalls für größere Gewächshäuser Anwendung finden könnte. Sebastien Johann aus Wilwerdange realisierte derweil eine Apparatur zur genauen Zeitmessung im freien Fall. Dieses Projekt ist zudem eine Auftragsarbeit der Physikklassen der Bischöflichen Schule.

Eine über Mikrocontroller gesteuerte Zutrittskontrolle präsentierte Mike Dupont aus Heppenbach, deren Prinzip auch bei Großveranstaltungen und zur Arbeitszeiterfassung in Betrieben genutzt werden kann.
Besonders spektakulär und teilweise exotisch zeigten sich René Schorkops aus Espeler und Andy Bongartz aus Born. Während René Schorkops eine per Mikroprozessor gesteuerte Miniaturbowlingbahn zeigte, sorgte der SPS gesteuerte Cocktailmixer von Andy Bongartz für besonderes Aufsehen. Über Touchscreenpanel wurden drei Cocktails aus fünf verschiedenen Likören gemixt und zeigten hierbei die Möglichkeit für industrielle Dosierungsanlagen auf. Die Schüler jedenfalls waren glücklich über ihre realisierten Projekte und ernteten von den Besuchern und den Lehrern viel Lob.

So gelang es ihnen während 200 bis 300 Arbeitsstunden außerhalb des Schulalltags unter dem Motto »Learning by doing« ihr Projekt realitätsnah zu konkretisieren.
Eine gelungene Maßnahme, die die hohe Ausbildungsqualität am Technischen Institut in St.Vith erneut eindrucksvoll unterstrich.

(Fotos: Gerd Hennen)

(siehe auch Grenz-Echo vom 31.5.2010)

 
 
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