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Henri Dethier: Mit der Soutane auf dem
Fahrrad unterwegs in den BS-Fluren.
Ungezwungene
Begegnung unter frühren Kollegen an der „BS“ zum neunzigsten Geburtstag von
Henri Dethier. Hier ist der Priester im
Austausch mit seinen Konfratres Josef Pankert (Mitte) und Alfons Thunus. Foto:
Lothar Klinges
Am
5. März verstarb im hohen Alter von fast 90 Jahren unser ehemaliger Lehrer und
Direktor, Henri Dethier, der zuletzt während sieben Jahren im Seniorenheim
„Grand Fa“ in Malmedy wohnte.
Das Licht der Welt erblickte Henri Dethier am 9. März 1922 auf dem Bauernhof
„Amon Clément“ in Gueuzaine, wo er auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seiner
Eltern bereits als Kind und junger Mensch mithalf. Nach der Primarschule in
Gueuzaine führte ihn der Weg zur Bischöflichen Schule von Fléron. Dort machte
er das Abitur. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges flüchtete er als 18-Jähriger
im September 1940 nach Natoye. Auf dem Bauernhof der Familie Flohimont mit
ihren fünf Kindern fand er Aufnahme und Sicherheit. Unter dem Pseudonym
„Joseph“ arbeitete er dort als Stallknecht. Diese Zeit hat er bis zuletzt nicht vergessen. Nach dem Krieg trat Henri Dethier ins
Priesterseminar ein und wurde am 3. Juli 1949 von Bischof Louis-Joseph Kerkhofs
zusammen mit 41 weiteren Priesteramtskandidaten zum Priester geweiht.
Da er der deutschen Sprache mächtig war, wurde er vom Bischof für vierzehn
Jahre zum Lehrer, Erzieher und Direktor an der Bischöflichen Schule St.Vith
berufen, wo er mit der Leitung der neu eröffneten landwirtschaftlichen
Abteilung betraut wurde. Zu dieser Zeit war die Schülerzahl an der „BS“ auf
200 gestiegen, die in neun Klassen von fünfzehn Lehrern unterrichtet wurden.
Er unterrichtete die Fächer Mathematik, Muttersprache: Deutsch, Religion und Praktische Arbeiten in der Abteilung Landwirtschaft und übernahm ab September
1957 die Direktion des Technischen Instituts. 1963 wurde sein Nachfolger als
Direktor August („Gus“) Straetemans. Eine Anekdote aus dieser Zeit erzählt,
dass Henri Dethier zusammen mit seinen Mitbrüdern in den langen Fluren der
Schule mit der Soutane auf dem Fahrrad unterwegs war und auch gerne mit den
Schülern in der Soutane Fußball spielte.
Von 1963 bis 1966 war er Kaplan in Malmedy und erhielt 1966 seine erste
Pfarrerstelle in Wirtzfeld. Von 1968 bis 1978 war er Pastor in Elsenborn und
wurde am 20. August 1978 verabschiedet. Im Zuge der Modernisierung erhielt das
Innere der Kirche ein völlig neues Gesicht. Während neun Jahren war er
anschließend Pastor in seiner Heimatpfarre Weismes. Im Jahr 1987 wurde er
pensioniert und übernahm sogleich die Aufgabe des Krankenhausseelsorgers in der Königin-Astrid-Klinik von Malmedy. Diesen Dienst an den kranken Menschen
musste er aus Gesundheitsgründen 2005 beenden und er zog sich ins Seniorenheim
„Grand Fa“ zurück, wo er als Hausgeistlicher weiterhin die Gottesdienste
feierte.
Wir danken ihm für sein Wirken an unserer Schule. Möge Gott ihm, dem
tiefgläubigen Menschen, den ewigen Frieden in seinem Reich zuteilkommen lassen.
>> Die Aachener Kirchenzeitung würdigte das Leben des “nimmermüden Arbeiter im
Weinberg des Herrn”
>> Alle BS und TI Direktoren auf einen Blick
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