Wie ist es, ein Zeuge Jehovas zu sein?

Wie ist es, ein Zeuge Jehovas zu sein?

Wir haben alle schon von ihnen gehört oder ihnen sogar schon die Türe geöffnet, aber wer sind die Zeugen Jehovas eigentlich? Zu diesem Thema habe ich den Zeugen Jehova Alfred Pieztsch interviewt.  

 Damals kam er mit dieser Glaubensgemeinschaft ganz klassisch durch einen Hausbesuch in Kontakt. „Sie haben mir Lebensfragen gestellt, auf die jeder gerne eine Antwort hätte, und haben mir dann  gezeigt, wo diese Antworten in der Bibel stehen.“ erzählte er mir. Die Zeugen Jehovas nehmen nämlich ihr ganzes Wissen aus der Bibel und nach diesem leben sie. So richten sie sich den Geboten Jehovas (Gott) und dem Motto, man solle Gott mehr leiben als sich selbst und sich selbst wie seine Mitmenschen. Laut Alfred habe ihn der biblische Rat, aus eigener Erfahrung, bis jetzt immer in die richtige Richtung gelenkt. 

Auf die Frage, was der Antrieb der vielen Hausbesuche sei, erklärte er mir, dass ein richtiger Zeuge auch Zeugnis geben muss, da auch Jesus selbst gepredigt hat, die frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Ihm selbst ist es anfangs schwer gefallen, da man nie wüsste, wer hinter der Türe stehe. Neben den Hausbesuchen stehen außerdem die tägliche Auseinandersetzung mit der Bibel und wöchentliche Versammlungen auf dem Wochenplan. Auf diesen Versammlungen tragen dann die Mitglieder der Ältestenschaft, zu der sich Alfred selbst zählt, verschiedene Themen vor und besprechen diese dann zusammen.  

Da die Bibel im Mittelpunkt steht, wird auch alles abgelehnt, was den biblischen Vorstellungen nicht entspricht. So wird zum Beispiel Homosexualität als falsch angesehen, da es in der Bibel so steht, dass keiner, der eine homosexuelle Beziehung eingeht, am Reich Gottes teilhaben wird (1. Korinther 6:9, 10). Trotzdem verhalten sie sich ihnen gegenüber respektvoll und haben auch keinerlei Interesse an jeglichen homophoben Aktionen.  

Außerdem ist es den Zeugen Jehovas untersagt, Blutspenden zu erhalten, da Blut für sie  als heilig angesehen wird. „Ich würde den verraten, der das Leben (Blut) seines geliebten Sohnes gegeben hat, um mich sündigen Menschen vom Tod frei zu […] und mein jetziges Leben vielleicht um eine Spanne zu verlängern.“ erklärte er mir. Blut ist für sie Leben und mit diesem Leben gehen sie auch behutsam um. So kämen zum Beispiel gefährliche Sportarten für Alfred nicht in Frage. 

Des Weiteren glauben sie an das Armageddon, einen übernatürlichen Eingriff in unsere System, der laut Alfred nur durch Gott selbst passieren kann. Zu diesem Zeitpunkt werden alle, von Menschenhand, begangenen Fehler bereinigt und es entstehe eine Welt, wie wir es aus dem Vater Unser kennen, die dem Himmel gleich sei. Um einen Weltuntergang handele es sich zwar nicht, trotzdem sind die Zeugen Jehovas davon überzeugt, dass es nur durch eine alles zerstörende Katastrophe zu diesem Reich kommen kann.  

 

Eins steht fest, die Zeugen Jehovas sind überzeugt von ihrem Glauben und vertreten diesen auch aktiv. Es muss jeder für sich wissen, wie er zu diesem Thema steht, aber hier stelle ich mir die Frage, ob es wirklich so viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen gibt. 

 

Für weitere Informationen über das Thema Zeugen Jehovas: https://www.jw.org/en/ 

Beitrag durch Marie, 5.A