Theatergruppe Crombach präsentierte „Der Brandner und das ewig‘ Leben“
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Herr Richter, Sie sind Lehrer auf der BS, was unterrichten Sie?
Manuel Richter: Mathematik und Mechanik, hinzu kommt noch Kochen.
Kochen? Wie kam es denn dazu?
Manuel Richter: Das fing im Studium an, weil ich bei meiner Tante etwas hinzu verdienen wollte. Seitdem helfe ich auch schon einmal dort aus.
Und Sie Frau Pauels?
Janina Pauels:Ich gebe Deutsch, Englisch, Geschichte und in manchen Klassen auch Gemeinschaftskunde.
Wie haben Sie zum Theater gefunden, Herr Richter?
Manuel Richter: Meine Schwester hat hier in Crombach vor etwa 10 Jahren angefangen. Irgendwann wurde ein Orchester gebraucht und da ich seit etwa 8 Jahren Horn spielte, habe ich mal mitgemacht. Das ist jetzt 6 Jahre her. Ich dachte mir: Was die können, kann ich schon lange!
Irgendeine Anekdote über die Arbeit?
Manuel Richter: Das Stück hat mich begeistert, weil ich am Anfang dachte: Boa! Jetzt spielen wir auf Bayrisch. Der Prozess war schwierig, aber lustig!
Und Sie Frau Pauels, wie lange machen Sie schon Theater?
Janina Pauels: Das ist bei mir eine Art Familientradition. Mein Onkel hat heute zum Beispiel den Brandner Kaspar gespielt. Angefangen habe ich beim letzten Stück, der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt. Da durfte ich einen Polizisten spielen – und einen Baum.
Einen Baum?
Janina Pauels: Ja, eine Fichte.
Was sagen Sie zu dem Spiel?
Manuel Richter: Ich freue mich als „junger Schauspieler“ so gut hier aufgenommen worden zu sein! Es gab immer viel Rückhalt von der Regie und den Mitspielern. Leider hat die Technik heute nicht so funktioniert wie wir es uns gewünscht hätten.
Janina Pauels: Ich denke, das war heute eine gelungene Premiere mit einem fantastischen Auftritt meinerseits! Ja, es gab aber ein paar technische Details…
Wollen Sie noch etwas hinzufügen?
Janina Pauels: Die letzte Woche war schon sehr intensiv! Irgendwann kommt der Abend, da ist die Stimmung einfach schlecht
Warum grade Theater?
André Arens: Das Theater bietet die Möglichkeit neben dem Alltag eine Rolle zu spielen. Eine Rolle ist etwas, in dem man sich verwirklichen kann, Ideen anderer mit einbringen kann.
Manuel Richter: Eine Möglichkeit der Entfaltung.
Janina Pauels: „Also ich mache das eigentlich nur wegen dem Premierensekt.“
Manuel Richter: Man stellt sich das so einfach vor, Theater, dabei ist das ein riesiger Batzen Arbeit! Wir haben außerdem kein besonders großes Budget. Die Einnahmen und die Getränke führen zum nächsten Stück. Es sind immer einfache Mittel, die man für die Bühne braucht.
Wie fühlt man sich denn vor einem Auftritt, Frau Pauels?
Janina Pauels: Mäßig bis saumäßig. Der Kopf ist dann immer leer, der Text ist weg. Dann kommt aber trotzdem alles wieder.
Herr Arens, wieso gerade dieses Stück?
André Arens: Vor zwei Jahren haben wir den Besuch der alten Dame gespielt, wir wollen uns nicht in eine Schublade stecken und immer nur Klassiker auf die Bühne bringen. In diesem Fall fiel uns die Stückwahl allerdings schwer. In der Regel versuchen wir schon Volkstheater zu machen. Also Themen aufzugreifen, die die Leute interessieren. So auch diesmal. Der Tod ist ein Thema, das man immer ausklammern möchte.
Auf der anderen Seite bot ein bayrisches Stück natürlich Parallelen zu Ostbelgien. Mit dem Unterschied, dass wir nicht von Preußen sondern von Luxemburgern sprechen, nicht von Weißwürsten aber Fritten. Wir hoffen so mehr als nur in einem Kasten zu spielen.
Wie kamen Sie denn zu den Spielern? Oder kamen die Spieler zu Ihnen?
André Arens: Wir sind eine offene Gruppe. Einige Mitglieder sind schon 30 Jahre bei uns. Jedes Jahr kommen neu hinzu.
Und dann?
André Arens: Wir starten immer im September mit einem Workshop. Danach beginnt die eigentliche Arbeit. Stück bearbeiten, heißt in unseren Fall von Bayrisch ins Deutsche zu übersetzen; und auf Ostbelgien anzupassen.
Die ersten Übungen dienen zur Rollenfindung. Ab Mitte November proben wir zwei mal die Woche über zwei Stunden. Von Dezember bis Januar geht es ans Eingemachte. Die letzten zwei Wochen proben wir jeden Tag.
Jeden Tag? Haben Lehrer denn nicht genug zu tun?
Janina Pauels: Die Arbeit ist schon immer sehr aufwendig und man braucht viel Herzblut dafür. Aber es macht auch Spaß. Wenn es keinen Spaß machten würde, dann hätte ich mir schon was anderes gesucht.
Manuel Richter: Und nicht zu vergessen, dass die Musik größtenteils aus unseren eigenen Reihen kommt.
Janina Pauels: Das ist ja auch das spannende, dass alle etwas anderes können. Was kann ich eigentlich? Gute Laune – manchmal.
Was sind Sie denn? Lehrer oder Schauspieler?
Manuel Richter: Man ist immer beides.
Janina Paules: Ich glaube, das Schauspielen fällt leichter, wenn man Lehrer ist.
Was bringt uns die Zukunft aus Crombach?
Janina Paules: Etwas großes! Grandioses!
André Arens: Es ist immer spannend. Lasst euch überraschen – vielleicht ein Märchen.
Langweiler! :) Noch irgendwelche Anmerkungen?
Janina Paules: Es gibt noch Karten, auch für den 31sten.