Ostbelgisch ist eine ganz eigene Sprache. Das beweist dieser Ausschnitt aus dem Leben von Bruno Zians.
Schon morgens ist er quähsch, weil es wieder am Schneien war und er den Hof freischöppen musste. Zum Frühstück machte er sich ein Zoppei, und Muffelchen durften natürlich auch nicht fehlen. Nachdem er fertig mit Essen war, holte er den Bus. Ihm fiel direkt auf, dass er seine Sporttasche auf dem Speicher vergessen hatte. Er sagte zu sich selbst „Ich Dämel!“. Erst dann lief er nach vorne und rief „Hülaaa“, doch der Busfahrer hörte es nicht. „Djü“, sagte er, und setze sich wieder hin. Er war mit seinen Freunden übers Wochenende am Reden. Dann erzählte sein Freund Serge, dass er am Ball samstags eine gebatscht bekommen hatte. Plötzlich tröhtete der Busfahrer ganz laut und sie blieben stehen. Sie konnten erkennen, wie eine Camionette eine Blötsch in den Bus gefahren hatte. War aber nichts Großes, der einzigste Schaden war eben ne Blötsch. In der Schule war der Tag langweiliger wie sonst, und das Essen schmeckte nicht. „Bruno ist wohl noch sehr jelott“, sagt seine Mutter immer. Die letzten Stunden waren der Horror. Er hasste Stilübungen mit Thema Regionaldialekte, ihm war das bald zu schwer. Außerdem mochte er den Lehrer nicht, der ging immer erst bei den anderen und dann bei ihm. Dann bekam Bruno am Ende der Stunde noch eine schlechte Abfrage zurück, und er wusste sofort, dass das Schmiss von Mutter heißt. Bevor er endlich nach Hause durfte, musste er noch zum Kine und zum Doktor. Ihm wurden Pillen verschrieben, die er 3 Mal am Tag mit plattem Wasser holen musste. Zuhause angekommen gab’s als Erstes Essen. Die Mutter war Bratwurst und Hasenöhrchen mit Brotzeln am Kochen. Am Tisch war schlechte Laune zu spüren. Der Vater klagte über die Mazoutpreise, die Mutter über ihre Schmerzen am Fuß, die sie sich beim Fallen auf dem Trottoir zugezogen hatte, und Bruno klagte über die Reklame in der Zeitung. Hausaufgaben hatte er keine, und so traf er sich mit seinen Freunden auf eine Runde Kujon. Bruno wurde nach den ganzen Niederlagen kollerig und ging schnell wieder nach Hause. Um 11 ging er dann im Bett, dachte kurz über die Kirmes nach, die nächste Woche stattfindet, und schlief kurz darauf ein.
Timo, 5. A