Wir haben Herrn Noel um ein Interview gebeten, bevor er unsere Schule endgültig verlässt. Er tut dies mit gemischten Gefühlen, denn immerhin hat er 37 Jahre auf dieser Schule verbracht. Ab seinem 12. Lebensjahr ging er auf die BS. Nur während seines Studiums, Alt-Griechisch, war er auf einer anderen Schule. Er freut sich nun darauf, in Rente zu gehen. Somit hat er mehr Zeit für die Kirchenfabrik, in der er als Rendant arbeitet. Einen Tag in der Woche wird er mit seiner Frau wandern gehen, am liebsten an der Warche in Robertville. Morgens kann er sich nun gemütlich seine Zeitung „LE SOIR“ anschauen. Sonst las er diese schnell während der 10-Uhr-Pause durch. Seine Familie schenkte ihm nun zu seinem 60. Geburtstag ein Abonnement. Außerdem ist Herr Noel ein leidenschaftlicher Gärtner. Dem Garten wird er sich nun noch mehr widmen können und das nicht nur abends. Wer hätte etwas anderes erwartet, als dass er sich nun noch mehr dem Lesen zuwendet? Durchschnittlich wird er zwei Stunden pro Tag lesen. Aber vor allem wird er seiner Frau im Haushalt helfen. Er versucht zu kochen, jedoch ist das nicht seine Stärke. Selbst wenn er sich in seiner nun freien Zeit immer beschäftigen könnte, werden wir, Schüler und Kollegen ihm fehlen, berichtet er uns. Materielle Dinge und den Ort wird er nicht vermissen, denn er sagt, dass man sich überall ein kleines bisschen wohlfühlen könne. „Ich wünsche mir, was ich habe“, erzählt er mit Zufriedenheit. Während seiner letzten Jahre fühlte Bernhard sich mehr wie ein Opa. Das hat damit zu tun, dass er zwei Enkelkinder hat. Deshalb drückte er gerne einmal ein Auge zu und hatte keine klaren Grenzen mehr. Sein Testritual in Französisch zog er dennoch konsequent durch: ein Punkt pro Fehler. Schüler gerieten deswegen auch gerne in den Minusbereich. In nächster Zeit wird er seinen ehemaligen Kollegen einen guten Tag wünschen kommen und einen Kaffee mit ihnen trinken. Wir sagen danke für seine tägliche Arbeit und wünschen ihm eine schöne Rente!