Harry Potter, Der Herr der Ringe, Die Tribute von Panem oder doch lieber ein guter Manga? Bücher zu lesen ist nicht nur unterhaltsam, sondern unter anderem auch förderlich für Konzentration, Kreativität oder Einfühlungsvermögen und ist zudem sehr entspannend. „Ich glaube in der schnellen Welt, in der wir leben, nimmt man sich nicht mehr so schnell Zeit dafür und macht vielleicht oft Dinge, die einen nervös machen […]. Ich denke schon, dass einfach mal hinsetzen und eine halbe Stunde zu lesen auch dem Körper guttut.“ erzählt Schulmediothekarin Mona Theissen im Interview. Doch lesen Jugendliche noch Bücher? Hier einige Informationen zu ihrem Leseverhalten.
Laut der JIM-Studie 2022[1] lesen rund 40% der Jugendlichen mehrmals in der Woche, während andere weniger und 16% gar nicht lesen. Wider so manchen Erwartungen hat sich der Wert in den letzten Jahren trotz des vielen Gebrauchs von sozialen Medien kaum verändert. Jedoch sind vor allem die Bücher beliebt, die auf sozialen Medien wie TikTok gehypt werden. Darunter fallen hauptsächlich die Genres Young Adult, Fantasy/Dystopien, sowie Graphic Novels oder Mangas. Außerdem werden Bücher, die von Videospielen wie Minecraft oder YouTubern handeln, gerne gelesen, berichtet Mona Theissen.
Laut Business Insider sind dies die meistverkauften Bücher für junge Erwachsene[2]: Der kleine Prinz,Der Herr der Ringe,Harry Potter,Der Hobbit,Die Chroniken von Narnia,Anne auf Green Gables,Sofies Welt,Die Tribute von Panem,Die Junge Garde undDas Schicksal ist ein mieser Verräter.
Dazu heißt es laut Statistiken, dass Mädchen allgemein lieber Beziehungsgeschichten lesen, in der menschliche Schicksale im Vordergrund stehen. Zudem soll die Geschichte einen Bezug zum eigenen Leben haben und in einer realistischen Welt spielen. Jedoch haben sie ein weiteres Themenspektrum als Jungen, die generell Geschichten mit Spannung, Action, Sport und Witz bevorzugen und solche, die in fiktionalen Welten spielen. Mona Theissen kritisiert jedoch, dass in Jugendbüchern oft am Anfang viel Gewalt vorkomme, was besonders die Jungen dazu anrege, weiterzulesen.
Außerdem lesen Mädchen im Durchschnitt mehr als Jungen, doch das Lesen nimmt mit steigendem Alter ab. Dies kann auch die Mediothekarin des BSTI bestätigen.
Hauptsächlich stammen die bei Jugendlichen beliebten Bücher aus dem angloamerikanischen Sprachraum und werden zudem oft in Originalsprache gelesen. „Ich lese auch Bücher auf Französisch und ich wollte auch mal auf Englisch lesen, um die Sprache besser zu können und es macht auch einfach Spaß, mal in einer anderen Sprache zu lesen.“, erklärt Leah Mausen aus dem fünften Jahr.
In der Schulmediothek allerdings werde nur ganz selten ein fremdsprachiges Buch ausgeliehen, so Mona Theissen.
Auch wenn unsere Welt immer digitaler wird, werden gedruckte Bücher den E-Books noch immer vorgezogen. Tatsächlich gaben nur 6% der Leserinnen und Leser an, regelmäßig mit einem E-Reader zu lesen[3]. Grund dafür könnte sein, dass es schön ist, ein gedrucktes Buch in den Händen zu halten, so Leah Mausen.
Ausgeliehen wird laut unterschiedlichen Quellen jedoch nicht so gerne, knapp zwei Drittel der Leser kaufen, statt zu leihen. Dazu sagt Mona Theissen: „Ich glaube, dass das sich noch immer so in die Gegenwart zieht, dass einfach viel gekauft wird, anstatt geliehen. Ich hoffe, dass sich da der Trend nochmal ändert.“ Jetzt könne man es sich im Vergleich zu früher jedoch eher leisten, Bücher auch zu kaufen. Da Bücher jedoch immer teurer werden, sei es auch eine gute Alternative, gebrauchte Bücher zu kaufen.
Doch aus welchen Gründen lesen Jugendliche? Mona Theissen ist der Meinung, es sei hauptsächlich eine andere Welt oder ein bisschen Ruhe, was sie suchen, um dem Alltag zu entfliehen.
Es würden jedoch sehr wenig Bücher ausgeliehen, um sich weiterzubilden. Dazu liehen sich Schüler eher Zeitschriften aus da man viel mehr Fakten darin habe als im Roman.
Das Lesen fordert die Konzentration und wird bei Jugendlichen oftmals als Herausforderung gesehen. Doch was kann man machen, wenn man mehr lesen will und doch nie dazu kommt? „Da würde ich auf jeden Fall mit dünneren Büchern anfangen […]. Wenn man mal da drin ist, hat man nicht mehr so Angst, dicke Bücher zu lesen.“, rät Leah Mausen. Ich schenke dir eine Geschichte, Was wir dachten, was wir taten, Stilles Gift oder Die Scanner seien somit gute und unterhaltsame Lektüren für den Anfang.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Bücher trotz zunehmender Digitalisierung noch immer im Trend und zudem eine sinnvolle und unterhaltende Freizeitbeschäftigung sind.
Elena, 5.A
[1] https://www.buchreport.de/news/jim-studie-leseverhalten-von-jugendlichen-ist-stabil/ (21.09.23)
[2] https://www.businessinsider.de/insider-picks/buecher/meistverkaufte-buecher-fuer-junge-erwachsene/ (30.09.23)
[3] https://de.statista.com/infografik/27271/einschaetzungen-zum-eigenen-leseverhalten-in-deutschland/ (21.09.23)