Das größte Vorurteil gegenüber Metal ist, dass es mit Satanismus verbunden ist. Metal existiert schon seit den 60er/70er Jahren und schon damals sahen die Leute dieses Musikgenre als Werk Satans und manche tun es heute noch. Aber stimmt das denn überhaupt?
Die Antwort lautet hauptsächlich nein. Ungefähr 98% der Musik ist nicht satanistisch und hat auch wenig mit Religion zu tun. Jedoch gibt es wohl ein Subgenre für satanistische Musik: Black Metal. Die Idee, dass Black Metal ganz satanistisch ist, ist relativ subjektiv. Hauptsächlich ist Black Metal eigentlich nur kultureller Satanismus, basierend auf den atheistischen und paganistischen Glauben und nicht „echter“ Satanismus, bei dem man so weit geht, dass man Kirchen abbrennt oder Babys opfert. Das Gegenteil von Black Metal ist White Metal, ein nicht so bekanntes Genre für christliche Metal Musik. Außerdem sind die Leute, die gern Metal hören, auch nicht unbedingt alle Satanisten. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, deswegen sollte man es nicht verallgemeinern.
Die Metal Musiker machen zwar Lieder, die die Existenz von Gott in Frage stellen, aber das heißt noch nicht, dass sie Satanisten sind. Die Lieder sind tiefgründiger, haben eine Bedeutung und einen persönlichen Hintergrund, der oft mit den Erfahrungen der Bandmitgliedern zusammenhängt.
Warum denken die Menschen überhaupt, dass Metal satanistisch ist? Man kann dies analysieren. In einem Gespräch mit Loke, sagt er warum er denkt, dass es so ist. „Wenn man es musikalisch sieht, klingt Metal aggressiver als zum Beispiel Mainstream Pop Musik. Die meisten Metal-Lieder enthalten Schreie und etwas ‚gruseligere‘ Hintergrundgeräusche, wie zum Beispiel beim Lied Iowa von Slipknot (eine amerikanische Nu Metal Band). Lyrisch betrachtet geht es in den Texten um kontroverse und kritische Themen. Manchmal werden satanistische und gothische Elemente verwendet, allgemeinherrscht eine dunkle Stimmung. Historisch gesehen wurde das Genre von sehr exzentrischen Leuten ins Leben gerufen. Vom Aussehen her sehen Metal Künstler relativ ‚gruselig‘ aus, besonders Black Metal Musiker, weil sie corpse paint (Leichenbemalung) tragen.“.
Menschen sind in dem Sinne zu oberflächlich. „Open your mind before your mouth“ (erst denken, dann sprechen) ist ein Zitat aus dem Lied ‚Immaculate Misconception‘ von der amerikanischen Metalcore Band Motionless in White. Dazu hat Chris Cerulli, der Sänger der Band MIW, in einem Interview von 2011 gesagt: „Ich wollte die Heuchelei hervorheben und allen Selbstgerechten‚ die holier-than-thou‘ (heiliger als du) sind, einen Spiegel vor sie halten um ihnen zu zeigen, wie Scheiße sie sind. Wir haben unsere eigenen Überzeugungen und wir haben keine Angst, darüber zu sprechen. Wir sind keine Satanisten und ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe ein enormes Maß an Respekt vor Jesus Christus. Der Unterschied zwischen mir und Jesus besteht darin, dass er versucht hat, die Menschen davon zu überzeugen, an ihn zu glauben, und eine höhere Kraft (Gott), um Erlösung zu finden. Ich versuche die Leute davon zu überzeugen, an sich selbst zu glauben. Gott kontrolliert dein Leben nicht, DU tust es.“ Das was er gesagt hat, ist selbstsprechend. Es gibt viele Bands, die derselben Meinung sind.
Daraus kann man folgern, dass in der Metal Musikindustrie sowohl der Satanismus als auch das Christentum vorhanden ist. Meist wird der Satanismus wegen seiner Schockwirkung eingesetzt. Die Musik ist also größten Teils nicht satanistisch oder religiös und die Menschen, die diese Musik gern haben sind nicht alle satanistisch oder überhaupt religiös.
Angelica (5.A)