Viele Jugendliche wünschen sich ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie wollen es studieren, dauerhaft ausführen und dafür auch noch bezahlt werden. Doch wer geht so weit und erfüllt sich seinen Wunsch?
Julia Parmentier hat genau das gemacht. Sie studierte Tanz an der „dance professional“-Tanzschule in Mannheim. Die 21-Jährige erzählt: „Vor sechs Jahren hab ich mit dem Tanzen angefangen, da ich nichts neues beim Turnen erlernen konnte.“ Die Bezeichnung „Tanz“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Tanzrichtungen. Da gibt es Hiphop, Jazz, Garde-tanz, Ballett, Walzer, etc. Jede Tanzrichtung hat ihre eigenen Merkmale und Rhythmen. Julia entschied sich dazu, einen Hiphop-Kurs zu besuchen und merkte schnell, dass Tanzen ihre neue Leidenschaft werden würde. „Ich wollte viele verschiedene Tanzrichtungen ausprobieren, da ich mich so weiterentwickeln konnte. Hiphop war mir nicht genug.“ Nach ihrem Abitur beschloss sie, eine Anfrage an die Tanzschule in Mannheim zu schicken. Zu ihrer Überraschung wurde sie dort auch angenommen. Für sie war es eine weitere Reise, die ihr nicht leichtgefallen ist. „Ich bin eher ein Familienmensch und dann hieß es plötzlich, von heute auf morgen, „du musst du weg“.“ Nach einer gewissen Zeit fühlte sie sich aber wohl und hat viele neue Bekanntschaften gemacht. Die Dance Professional Mannheim bildet Studenten in ihrer 3-jährigen Ausbildung als Bühnentänzer, Choreographen und Tanzpädagogen aus, die sich in allen tänzerischen Bereichen der darstellenden Kunst verwirklichen können.
Da die Ausbildung zum Teil für Bühnentänzer geeignet ist, besteht das Studium größtenteils aus Tanzstunden. Die Studenten tanzen Ballett, Hiphop, Modern, Jazz, Contemporary (zeitgenössischer Tanz) und Improvisation. Diese Tanzrichtungen sind sehr unterschiedlich, sodass die Studenten viel Abwechslung in ihrem Studium haben. „Mein Studium besteht aber nicht nur aus Tanzstunden.“ In der Schule wird auch Theorie unterrichtet, die vor allem für die Ausbildung als Choreograph und Tanzpädagoge entscheidend ist. Dieser Unterricht besteht aus Choreographie, Bewegungslehre, Anatomie, Musik, Didaktik und mehr. „Jetzt nach dem Studium hab ich mir vorgenommen, viele Workshops mitzumachen, um zu sehen welche Tanzstyle es gibt und welcher Tanz in welchem Land ausgebreitet ist.“ Der Tanz ist sehr kulturreich, sodass Julia auch viel reisen wird um neue Tanzrichtungen zu erlernen. Doch im Moment steht ihr erster Auftrag an. „Nach der Schule ging es direkt los mit den Proben für ein Stück im Rosengarten (Ein Theater in Mannheim).“ Sie kommt dort mit vielen freischaffenden Künstlern in Kontakt, die alle eine andere Tanzrichtung studierten. Als frühere Turnerin fiel es Julia schwer „Modern“ zu erlernen, da in diesem Tanz-style entspannte Schritte an erster Stelle stehen. Sie jedoch war es gewohnt, Spannung im Körper zu halten. „Das schwerste für mich jetzt noch ist Ballett. Ballett fängt man meistens als Kleinkind an und ich hab ein bisschen spät damit angefangen.“
Es ist also durchaus möglich Geld mit seinem Hobby zu verdienen. Natürlich werden einem Steine in den Weg gelegt, aber man sollte nicht aufgeben.
Interviewt wurde Julia Parmentier von Anne (5.A)