Kommentar zum „Abistreich“ 2015…

Kommentar zum „Abistreich“ 2015…

 

Dieser kritische Kommentar stellt keine Meinungsmache dar, sondern spiegelt allein die Meinung der Autoren wider!

Seit mehreren Jahren jagen die Abiturienten einen Fauxpas nach dem nächsten über den Schulhof. Eine Frage hält sich über all die Zeit wacker: Wie lange kann das noch so weiter gehen? In diesem Jahr sollte der Abistreich eigentlich gedämpft ablaufen. Allen Vorsätzen zum Trotz wurden manche Abmachungen mit der Direktion nicht eingehalten.

Rasierschaum - seit einigen Jahren gilt es als >schlechter< Scherz, Schüler damit zu besprühen. In unseren Augen nicht lustig, einfallslos und auch unnötig.
Rasierschaum – seit einigen Jahren gilt es als >schlechter< Scherz, Schüler damit zu besprühen. In unseren Augen nicht lustig, einfallslos und auch unnötig.

 

Als die Schüler am gestrigen Montag aus ihren Bussen traten, konnten sie sich schon ein Bild von der gefühlten „Sauerei“ machen, die sie im Laufe des Tages begleiten sollte. Ein erneutes Wettrüsten mit Rasierschaum hielten einige Abiklassen anscheinend für angebracht. Was viele jüngere Schüler noch als Spaß empfanden, führte bei einigen älteren zur Frage, was denn eigentlich das Ziel eines derartigen Abistreichs sei. Das gestern ausgeartete Schaumspritzen war in unseren Augen nichts außer einer Ressourcenverschwendung im äußersten Maße.

In manchen Läden dürfte der Vorrat an Rasierschaum wohl knapp aussehen. Mehr noch: ein eigentlicher Streich hätte sicher wohlgetan.

Der Tag machte auf uns stattdessen den Eindruck, als seien sich manche der anstehenden Prüfungsperiode und deren Wichtigkeit für das Abiturdiplom nicht bewusst. Regulärer Unterricht war in den ersten Stunden nicht möglich, wobei vor allem diese letzten Stunden vor Prüfungen eine wichtige Grundlage darstellen und Schüler bei Problemen nochmal nachfragen können

Fakt ist, dass Abistreiche in einer solchen Form kleingeistig und schlecht organisiert sind. Beweis ist hierfür die Sinnlosigkeit, mit der die Schule verdreckt wurde und die unnötige Mühe, mit der man sie wieder sauber machen musste. Der Abistreich war dementsprechend für viele eine schreckliche Enttäuschung. Ob es wirklich an Einfallslosigkeit gelegen hat, sollte an dieser Stelle für jeden offen gelassen werden. Dennoch, zu einer Erkenntnis mag der Tag verholfen haben: Auch Gedanken und eigentliche Ziele können manchmal in den großen Sumpf der Belanglosigkeit plumpsen.

Christopher, Luka und Gary