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Ein Beitrag von H. Mausen:

Einsaat einer Gerste-Erbsen-Rotklee Futtermischung mit der ECO-DYN Maschine

Humusaufbau durch pfluglose Bodenbearbeitung

Seit einigen Jahren versuchen wir auf unserem 1 ha großen Acker auf den Einsatz des Pfluges zu verzichten. Weshalb wir diesen Weg gehen, werden Sie in dem nachfolgenden Artikel erfahren.

Bei der pfluglosen oder auch konservierenden Bodenbearbeitung wird der Boden nicht gewendet, sondern nur oberflächlich bearbeitet. Es ist erwünscht, dass abgestorbene Pflanzenreste an der Oberfläche verbleiben. Diese federn den Aufprall der Regentropfen ab und verhindern somit ein Verschlämmen der Bodenoberfläche.  Außerdem dienen die Pflanzenreste den Regenwürmern als Futter und fördern deren Vermehrung. Derart bearbeitete Böden lassen selbst hohe Regenmengen in kürzester Zeit  in die Regenwurmröhren einsickern und ein Bodenabtrag (Erosion) wird vermieden.  Dieses Röhrensystem wird ebenfalls von den Pflanzenwurzeln gerne genutzt.

Als Nächstes wird vermieden, den Boden zu stark zu lockern. Dieses würde neben den Regenwürmern auch deren Röhrensystem zerstören. Durch das Lockern kommt sehr viel Sauerstoff in den Boden, was auf den ersten Blick positiv zu werten wäre. Dabei wird jedoch viel Humus verbraucht, wobei auch Nährstoffe freigesetzt werden, die einige Jahre lang für gute Erträge sorgen. Die Wirkung der Lockerung ist vergleichbar, als würde man mit einem Gebläse ein Grillfeuer anfachen. Es entsteht schnell viel Hitze, die aber auch schnell verbraucht ist.
Ein weiterer Vorteil der flachen Bearbeitung ist eine verbesserte Tragfähigkeit des Bodens. Man könnte es mit einer dicken Spanplatte vergleichen , in die man viele kleine Löcher gebohrt hat. Sie ist porös, kann jedoch befahren werden, ohne sie zu beschädigen.

Sollte trotzdem ein Lockerung notwendig sein, so geschieht diese mit schmalen Zinken, die den Boden in einer Tiefe von 20 – 25 cm und in einem Abstand von 60 cm aufreissen ohne jedoch Unterboden nach oben zu holen. Dieser Lockerung folgt dann die Einsaat einer Gründüngungspflanzenmischung, deren Wurzelsystem in die entstandenen Risse hineinwächst und diese somit stützen kann.

Das klingt auf den ersten Blick alles logisch und einleuchtend und man könnte sich fragen, warum trotzdem noch immer gepflügt wird.

Es gehört viel Mut dazu, ein Verfahren, was man gelernt hat und auch beherrscht, einfach aufzugeben und sich an ein relativ unbekanntes System heranzuwagen. Besonders in der heutigen Zeit möchte kein Landwirt anfangen zu experimentieren oder womöglich noch eine schlechte Ernte einfahren. Ausserdem sind die Maschinen für die wendende Bodenbearbeitung, also mit Pflug, auf den meisten Betrieben vorhanden.

Als Schule haben wir jedoch die Aufgabe vorauszudenken und zumindest den Schülern die Vor- und Nachteile der bestehenden Systeme aufzuzeigen und sie zum Nachdenken anzuregen. Wenn das Ganze dann auch noch auf dem Schulacker ausprobiert werden kann und dem Lehrer evt. auch mal etwas nicht gelingt und man zusammen nach den Ursachen sucht, müsste das Lernen eigentlich Freude machen. Auf jeden Fall lernt der Schüler, dass der Boden ein komplexes System ist, was zwar einiges aushalten kann, jedoch nicht unbegrenzt belastbar ist.

Seit dem Frühjahr diesen Jahres wurde uns mit der Unterstützung des Fördervereins der BS eine Maschine der Marke ECO-DYN für ein Jahr probeweise zur Verfügung gestellt. Mit dieser Maschine  ist es möglich, den Boden nach den oben genannten Grundsätzen zu bearbeiten und einzusäen.
Die ersten Ansaaten wachsen bereits und werden laufend beobachtet.
Die erste Einschätzung lautet: „ Durchwachsen.“
Da wir zusätzlich auf Pestizide verzichten wollen, müssen wir einen gewissen Besatz an Beikräutern in Kauf nehmen.

Aber wie sagt Friedrich Wenz, Biolandwirt und Entwickler der ECO-DYN Maschine: „ Bis Juni lachen die anderen, ab Juli lache ich“.

Wollen wir es hoffen.

Weitere Informationen unter:

http://www.topagrar.com/news/Technik-Gewusst-wie-Ackerbau-EcoDyn-Einer-fu-r-alles-943870.html
http://www.eco-dyn.de/
https://vimeo.com/18519509
https://vimeo.com/18524635