Die erschütternden Bilder von Lepra- und Tuberkulosepatienten, von Armut und Überbevölkerung in Bangladesch haben Annika aus Heppenbach und Samantha aus Raeren nicht losgelassen. Drei Monate nach der von »Mit Damian«  organisierten Reise engagieren sich die Schülerinnen jetzt tatkräftig bei der diesjährigen Kampagne der belgischen Hilfsorganisation.

Die Spendenaktion, die morgen und Sonntag landesweit stattfindet, steht unter dem Motto »Die innere Kraft« und spielt auf die Überlebenskünste und das Durchhaltevermögen der Bangladescher an.

Schon seit Tagen und Wochen sensibilisieren Annika Krings und Samantha Schintz, beide 16 Jahre, Freunde, Bekannte und Verwandte. Sie und die beiden Lehrerpersonen, die mit ihnen nach Bangladesch reisten, Brigitte Piel (Pater-Damian-Schule) und Andreas Hock (Bischöfliche Schule St.Vith) haben mit eigenen Augen gesehen, wie erfolgreich der Kampf von »Mit Damian« gegen Lepra und Tuberkulose sein kann - vorausgesetzt die finanziellen Mittel sind da.

»Als ich aus Bangladesch zurückgekommen bin, haben sich total viele Menschen in meinem Dorf bei mir erkundigt, wie es war und was wir dort alle zu sehen bekommen haben. Viele von ihnen haben auch schon gespendet«, erzählt Annika, die am Wochenende im Lebensmittelladen ihrer Mutter in Heppenbach eine kleine Ausstellung über Bangladesch zeigt und Stifte  zugunsten von »Mit Damian« verkauft. Zahlreiche freiwillige Helfer werden morgen und am Sonntag in der gesamten DG unterwegs sein, um die Stifte zu verkaufen.

DG ist spendabel

Auch Annikas und Samanthas Mitschüler sollen mobilisiert werden. »In unserer Schule finden seit letzter Woche regelmäßig Unterrichte zum Thema Bangladesch statt. So halte ich viele Vorträge, der diesjährige Aktionsfilm, der in Bangladesch gedreht wurde, wird gezeigt, die Schüler können Fragen stellen, usw.«, berichtet Andreas Hock, der es jedesmal genießt, die Reise auf diese Art wieder Revue passieren zu lassen.

Am kommenden Montag erhalten Andreas Hock und Annika Unterstützung aus Bangladesch: Willem Gees, der belgische Verantwortliche von »Mit Damian« in dem südasiatischen Land, wird mit ihnen mehrere Unterrichtsstunden zu dem Thema in der Oberstufe abhalten. Eine tolle Gelegenheit für die Jugendlichen, persönliche Fragen an Willem Gees zustellen, der seit über acht Jahren in der Hauptstadt Dhaka lebt und Land und Leute von zahlreichen Rundreisen wie seine Westentasche kennt.

In der PDS sind die Damian-Botschafter nicht weniger aktiv. Der gesamten ersten Stufe wurde der Film aus Bangladesch gezeigt, in den Gängen hängen Fotos von der Reise und zahlreiche Schüler beteiligen sich am Stifteverkauf. Thierry Graulich, »Mit Damian«-Verantwortlicher für die Wallonie weiß die Spendenfreudigkeit der DG zu schätzen, die über dem Durchschnitt der Wallonie liegt. Ob denn das Geld, das die Organisation für die Reise der Ostbelgier ausgegeben hat, nicht besser direkt in die Behandlung von Tuberkulose-Patienten geflossen wäre, wollten wir von ihm wissen. »So habe ich auch gedacht, bevor ich für die ONG gearbeitet habe. Aber wenn wir die Aufmerksamkeit der Presse nicht hätten, könnten wir den Laden dicht machen«, lautet seine Einschätzung. »Außerdem sollen die Besucher sich davon überzeugen, dass das Geld ankommt und professionell verwaltet wird.«

(Auszug Grenz-Echo 29/01/10)